Das Deutsche Schauspielhaus – Der Kunst eine Staette _ Den Musen ein Heim
Hamburg ist eine Stadt der Künste. Hunderte Museen, Ausstellungen, Theater, Oper und Musicals, Tanzschulen… Fast jede Art der Darstellenden und Bildenden Kunst ist in unserer schönen Stadt vertreten.
Das prächtigste von allen ist jedoch das ‚Deutsche Schauspielhaus‘ am Hauptbahnhof. Bis heute zählt es zu einem der führenden Theatern des Landes.
Wie viele unserer Theaterhäuser, wurde auch dieses durch eine private Bürgerinitiative, der „Deutsches Schauspielhaus AG“, gegründet.
Heutzutage wäre das Grundstück, des Theaters, unbezahlbar!! Durch Kontakte gelang es den Gründern der Schauspielhaus AG, dieses Fleckchen Hamburg für einen Spottpreis von 590.000 Mark zu ergattern. Der Grundstein wurde zwar erst im August 1899 gelegt, trotz allem konnte unser herrliches Sprechtheater bereits im September 1900 (nur ein Jahr später!!!) eröffnet werden – für nur rund 1.100.000Mark!
_ Wenn Theater Bauen mal heute noch so günstig wäre – siehe Elbphilharmonie! _
Zwar hat das Theater insgesamt über 2 Millionen Mark gekostet, trotzdem galt es als Paradeexemplar der Sparsamkeit! Sparsam in Bezug auf die Baufläche und Baukosten. Auf 2.210 m² Grundfläche befinden ganze 1.900 Plätze, wovon nur Dreihundert als Stehplätze deklariert sind. Das Theater verfügt über zwei Bühnen, dem Malersaal und der ‘großen Bühne’
Das Deutsche Schauspielhaus – Kultur in Hamburg St.Georg
Das Theater liegt, bis heute, im zweitältesten Vorort Hamburgs, in St. Georg.
Hier liefen schon damals etliche Nah- und Fernverkehrs Linien zusammen und der geplante Zentralbahnhof (heutige Hauptbahnhof / 1906 eröffnet) versprachen guten Profit.
Die Hauptfassade des Hauses (der Kirchenallee/dem Hauptbahnhof zugewandt) ist unverkennbar. Zwar ist es prächtig, jedoch ist es auch ein schönes Symbol des Hamburger „Understatements“! Auf opulente Motive wurde weitestgehend verzichtet. Geschmückt ist die Front nur durch korinthische Säulen, Pilaster und einigen Dichterbüsten (wie Goethe, Schiller, Shakespeare, Kleist und Lessing). Mit dieser, zwar barocken, jedoch schlichten Front hat das Architekten Duo (Fellner und Helmer) sein Ziel erreicht.
Sinn der Gestaltung war es „Die Bestimmung und Funktion des Baus, als einen den Klassikern gewidmeten Palast!“0 sofort erkennen zu können. Über dem hellen Gebäude thront die dunkle, gestelzte Kuppel, welche mit dem typischen Hamburger Kupfer umrahmt wurde.
Das Schauspielhaus in Hamburg – eine der bedeutendsten Schauspielhäuser in Deutschland
Zu Beginn war das Theater bekannt für seine pompösen, aufwändigen und detailfreudigen Bühnenbilder. Da der Szenenwechsel dadurch besonders aufwendig wurde, kam es gut und gerne zu Vorstellungen mit einer Länge von entspannten 6 Stunden.
Der darauffolgende Intendant ruderte zurück und versuchte, durch eine schlichtere Ausstattung, die Aufmerksamkeit des Publikums auf das gesprochene Wort zu richten…dieses Prinzip des Minimalismus hat damals zwar in Berlin funktioniert, jedoch nicht in Hamburg. Anschließend ging es hauptsächlich um den Erhalt des Sprechtheaters. Finanzielle Probleme im Ersten und die Schäden des Zweiten Weltkrieges, Probleme in der Politik und Streitereien der Bürgerschaft und des Senats… Das Traditionstheater hat zwar bereits einiges erlebt, sich trotz allem aber den ganz eigenen Charme behalten. Ein Imposanter Eingangsbereich, breite Treppenaufgänge, rote Samt Sessel, kunstvoll bemalte Wände und eine gigantische Bühne. Hier ist eine Zeitreise auf Zeit bis heute hautnah zu Erleben.
Es ist einerlei, ob die Stücke nun moderner werden, die Sprache oder das Publikum sich wandelt! Bis heute ist ein Besuch im Schauspielhaus etwas Beeindruckendes und besonderes! Die Architektur, die Stimmung und die ganz eigenen Schwingungen sind absolut unverfälscht geblieben.